Schunk Ingenieurkeramik weiht neue Produktionshalle ein

Schunk Group hat am Standort Willich 58 Millionen Euro investiert.

Eröffnet! Nach einer rekordverdächtigen Bauzeit durchschnitten heute Dr. Lars Schnetter, Dr. Ulrich von Hülsen, Bürgermeister Christian Pakusch und Joachim Heym (von links) das grüne Band.

Damit baut Schunk seinen Vorsprung beim 3D-Druck von technischer Keramik deutlich aus: Mit einem Investitionsvolumen von 58 Millionen Euro haben wir am Standort Willich neue Kapazitäten zur Fertigung von Produkten für die Chipindustrie geschaffen. Dabei handelt es sich um eine der größten Einzelinvestitionen in der Geschichte von Schunk.

Nach einer rekordverdächtigen Bauzeit – Grundsteinlegung war im Juni 2022 – wurde heute das neue Produktionsgebäude im Beisein des Willicher Bürgermeisters Christian Pakusch feierlich eröffnet. „Ich freue mich, dass wir mit dem erfolgreichen Abschluss dieses Projekts den Weg bereitet haben für weiteres Wachstum hier am Standort Willich“, sagte Dr. Ulrich von Hülsen, Mitglied der Unternehmensleitung der Schunk Group. „Damit baut Schunk seine weltweit einzigartige Fertigkeit aus, Industriekeramik in beliebig komplexen Geometrien herzustellen.“

Insgesamt hat die Schunk Group 58 Millionen Euro am Standort investiert: rund 16 Millionen für die neue Produktionshalle, rund 36 Millionen für deren Ausstattung mit Hightech-Maschinen sowie etwa sechs Millionen Euro für den Ausbau der Fertigung im bestehenden Gebäude.

Hightech-Produktion von 3D-gedruckten Bauteilen

Das neue Produktionsgebäude ist ganz auf die Bedürfnisse des 3D-Drucks von technischer Keramik ausgerichtet. Es dient insbesondere dazu, eine weltweit einzigartige Fertigkeit des Technologiekonzerns Schunk weiter auszubauen, nämlich Industriekeramik in beliebig komplizierter Geometrie hochpräzise herzustellen. Auf den insgesamt rund 3.500 Quadratmetern der vollklimatisierten Halle finden daher insbesondere Maschinen zur Hochpräzisionshartbearbeitung von technischer Keramik sowie hochpräzise Messtechnik ihren Platz. Damit werden die mittels 3D-Druck hergestellten Bauteile aus Siliziumcarbid (SiC) mechanisch nachbearbeitet und vermessen.

„Für Schunk Ingenieurkeramik hat sich der 3D-Druck von Keramiken zu einer Schlüsseltechnologie entwickelt“, sagte Geschäftsführer Joachim Heym. Diese Innovation aus Willich habe sich in nur wenigen Jahren im Markt etabliert, so Heym. „Mit dem neuen Produktionsgebäude erhalten wir die Möglichkeit, diese Erfolgsgeschichte in einem hohen Tempo weiterzuschreiben.“ Rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen allein in dem neuen Produktionsgebäude tätig sein – Schunk Ingenieurkeramik hat daher großen Bedarf an Fachkräften. Für Schunk Ingenieurkeramik hat die Investition daher auch den Weg geebnet für ein starkes Wachstum in einem Hightech-Segment der deutschen Industrie. Darüber freut sich nicht zuletzt die Stadt Willich: Schon jetzt ist Schunk Ingenieurkeramik mit über 400 Beschäftigten auf dem besten Weg, der größte Arbeitgeber in Willich zu werden, wie Bürgermeister Pakusch in seinem Grußwort hervorhob.

Extrem hart und trotzdem leicht

Besonders interessant ist der 3D-Druck aus Siliziumcarbid bei Bauteilen, die eine besonders hohe Steifigkeit und Festigkeit aufweisen sollen. Denn die extrem harte, jedoch relativ leichte Keramik dehnt sich im Vergleich zu anderen Werkstoffen wie Stahl bei hohen Temperaturen kaum aus und bietet eine extreme Formstabilität. Das später diamantharte Siliziumcarbid liegt zunächst als Pulver vor und wird mit einem Bindemittel gemischt. Anhand von CAD-Konstruktionsdaten modelliert ein 3D-Drucker anschließend Schicht für Schicht das gewünschte Bauteil.

Zum Einsatz kommen solche Bauteile aus gedrucktem Siliziumcarbid unter anderen in der Messtechnik, der Luft- und Raumfahrttechnik und insbesondere in der Halbleiterbranche, wo Schunk Ingenieurkeramik sein Hightech-Produktionsverfahren erfolgreich etablieren konnte. „Wir liefern in das Herz einer der wichtigsten Maschinen in der Chipherstellung und sind damit Teil einer technischen Revolution in der modernen Chipfertigung“, freute sich Heym über die ausgesprochen positive Entwicklung der Innovation aus Willich. Schunk Ingenieurkeramik ist hier weltweit Technologieführer, denn nur Schunk kann die von der Chipindustrie geforderten anspruchsvollen Werkstoffeigenschaften im 3D-Druck realisieren.