Julia Angele ist Bundesbeste!

Industriekeramikerin aus Heuchelheim hat deutschlandweit die beste Ausbildung gemacht.

IHK-Beste, Hessenbeste, Bundesbeste: Julia Angele hat einen ganz schönen Traumstart hingelegt ins Berufsleben. Denn ihre Ausbildung zur Industriekeramikerin bei Schunk Kohlenstofftechnik hat die 22-Jährige Gießenerin so gut abgeschlossen wie niemand sonst in ganz Deutschland im Abschlussjahr 2022. Und dafür gab es jetzt den angemessenen Applaus: Erst vor einer Woche bei der großen Galaveranstaltung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) in Berlin und jetzt am Mittwoch in Heuchelheim.

Der Bundesarbeitsminister gratuliert

In Berlin gab es das ganz große Kino: Bei der „Nationalen Bestenehrung“ wurde richtig groß aufgefahren. 900 Gäste, Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil gratulierten den Preisträgerinnen und Preisträgern und überreichten Pokale und Urkunden, durch die Veranstaltung führte der bekannte Sat1-Moderator Thore Schölermann, Live-Übertragung im Internet. „Das war wirklich eine tolle Atmosphäre und ein sehr schönes Erlebnis! Und mich hat auch die große Wertschätzung für die Ausbildung an sich gefreut“, sagt Angele.


„Wir sind stolz auf Sie!“

Eine Nummer kleiner, aber dafür umso herzlicher fiel die Ehrung in Heuchelheim aus. „Wir sind wirklich richtig stolz auf Sie!“, sagte Geschäftsführer Dr. Stefan Schneweis. „Und ein ganz bisschen auch auf uns, dass wir so gute junge Leute wie Sie in der Kohlenstofftechnik haben“, wie er mit einem Augenzwinkern hinzufügte. Zur Gratulation gab es für Angele einen Blumenstrauß und von Personalleiter Steffen Friedrich die IHK-Auszeichnung als bester Ausbildungsbetrieb für die Schunk Kohlenstofftechnik (SKT).

Eigentlich als Industriemechanikerin beworben

Vorgezeichnet war dieser tolle Erfolg aber nicht unbedingt. „Nach dem Abitur wollten meine Eltern eigentlich, dass ich studiere“, blickt Angele zurück. „Aber ich wollte lieber direkt ins Berufsleben einsteigen.“ Bei einer Aushilfstätigkeit bei Schunk in Wettenberg konnte sie den Technologiekonzern schon mal von innen kennenlernen. „Das hat mir gut gefallen“, sagt sie. Und eine Nachbarin, die selbst bei Schunk arbeitet, konnte ihr dann noch viel Positives über Schunk als Arbeitgeber berichten. „Also habe ich mich dann für das nächste Jahr um einen Ausbildungsplatz als Industriemechanikerin beworben.“

Beim Gespräch mit Ausbildungsleiter Jens Crombach kam aber schnell heraus, dass es in dem Jahr noch einen freien Ausbildungsplatz als Industriekeramiker/in gibt. Ob das vielleicht auch etwas wäre? „Julia und ich haben dann einen Rundgang über den Standort gemacht und uns angeschaut, was man als Industriekeramiker so macht“, sagt Matthias Plefka, Leiter des Versuchsfeldes.


Keine Fliesen, sondern Hightech-Werkstoffe

„Industriekeramik – das hat mir erstmal gar nichts gesagt“, so Angele. „Meine Freunde haben gemeint, das ist doch bestimmt was mit Fliesen“, fügt sie lachend hinzu. Doch bei Schunk geht es stattdessen um Hightech-Werkstoffe. „Mich hat das fasziniert, wie die im Labor des Versuchsfelds entstehen und dann in der Mischerei im großen Maßstab in den riesigen Mischern, Extrudern und Pressen hergestellt werden.“ Dass bei der Arbeit auch mal die Hände schmutzig werden, stört Angele nicht. „Das macht mir gar nichts. Wir hatten zu Hause immer schon Tiere, den Kaninchenstall habe ich selbst gebaut. Ich packe gerne an.“

Begeisterung für Technologie

Kein Wunder, dass auch ihre heutige Führungskraft Plefka voll des Lobes ist. „Julia hatte vom Ausbildungsstart weg diese Begeisterung für Technologie, das hat man sofort gemerkt.“ Und wie geht’s jetzt weiter? Vielleicht noch weiterbilden? Techniker, Meister oder ein Studium wären möglich. Und Schunk würde diesen Weg auch begleiten. „Mal sehen, mir macht die Arbeit Spaß und ich würde gerne erst mal als Facharbeiterin weiter in der Praxis arbeiten“, sagt Angele.