Ladesäulen für die Praxis prüfen

Vor der Inbetriebnahme von Ladesäulen für Elektrofahrzeuge rät Weiss Technik zu Umweltsimulationstests, um festzustellen, wie die Geräte auf unterschiedliche Wetterbedingungen reagieren. Für die Klimatests empfehlen sich beispielsweise Prüfschränke der Baureihe ClimeEvent des Reiskirchener Unternehmens. Hersteller und Prüfinstitute können mit den Tests präzise Aussagen über die Lebensdauer der Ladesäulen treffen und prognostizieren, wie lange sie Nutzern sicheres Laden ermöglichen.

In Deutschland gibt es aktuell rund 54.000 öffentliche Ladesäulen für E-Autos[1]. Diese finden sich in Küstennähe, an dichtbefahrenen Kreuzungen oder in Parkhäusern. Je nach Standort wirken unterschiedliche Umwelteinflüsse auf das Gehäuse der Ladesäulen ein. Auch ihr komplexes Innenleben ist davon betroffen – was die Frage nach der Widerstandsfähigkeit der Ladesäulen aufwirft.

Empfehlungen für stichprobenartiges Testen

Weiss Technik hat sich der Thematik angenommen und auf Basis fundierten Testwissens aus der Automobilbranche umfangreiche Empfehlungen entwickelt. Normen, welche die Ladesäulen erfüllen müssen, gibt es bislang noch nicht. Weiss Technik schlägt daher den Herstellern vor, stichprobenartig verschiedene Umweltsimulationstests durchzuführen – entweder selbst oder in einem Prüfinstitut.

So werden beispielsweise in den Testkammern der ClimeEvent-Serie fertig zusammengebaute und noch nicht unter Strom stehende Ladesäulen klimatischen Bedingungen ausgesetzt, denen sie später am meisten standhalten müssen. Dadurch erhalten Hersteller präzise Aussagen über die Reaktion der Bauteile und wie lange die Ladesäulen funktionsfähig bleiben, also sicheres Laden gewährleisten.

Mit Feuchte und Feinstaub zurechtkommen

Bei Korrosionstests mit Prüfgeräten wie dem SaltEvent von Weiss Technik können Hersteller untersuchen, wie sich Nebel oder salzhaltige Luft auf das Gehäuse und die einzelnen Bauteile auswirkt – vor allem, ob es beim Dauerbetrieb in korrosiver Umgebung, wie etwa in Küstennähe, sicherheitsrelevante Themen gibt. In Garagen oder Parkhäusern tritt hingegen trockene Korrosion auf. Bei dieser lösen korrosive Gase, insbesondere CO2, chemische Reaktionen der Materialien aus. Für beide Korrosionsformen empfiehlt Weiss Technik Testverfahren nach der Norm EC 60068-2-60.

In Innenstädten und Parkhäusern hingegen enthält die Luft hohe Konzentrationen an grobem wie feinem Staub. Ist das Gehäuse der Ladesäule undicht, kann es durch Staubablagerungen auf den Innenteilen zu Funktionseinschränkungen, Fehlern aufgrund von schwer abzuführender Wärme oder Kurzschlüssen kommen. Ein möglichst hoher IP-Schutz gegen das Eindringen von Fremdkörpern und Wasser wirkt dem entgegen. Das Gehäuse kann hierzu nach der Norm DIN EN 60529 getestet werden. Mit dem Testverfahren nach ISO 20653 für Feinstaub wird geprüft, wie Staub ferngehalten oder entfernt werden kann.

Temperaturschwankungen trotzen

Auch die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht haben Auswirkungen auf die Ladesäule. Sie erwärmt sich mit den ersten Sonnenstrahlen nach einer kalten Nacht - außen schneller als innen. Anschließend kommt es zu Tau- und Kondenswasserbildung. Kondensat-Tests zeigen auf, wo Feuchtigkeit auftritt und an welchen Stellen sie abläuft, verdunstet oder eine Gefahr darstellt. Daraufhin lassen sich durch Isolierungen oder mit dem Beheizen von Bauteilen punktgenau Vorkehrungen treffen, um die Auswirkungen von Temperaturunterschieden zu minimieren. Das Testverfahren kann in Analogie zum Testen elektronischer Bauteile in der Automobilbranche nach der Norm DIN EN 60529 durchgeführt werden.

Für Hersteller, die sich mit der Sicherheit und Langlebigkeit ihrer Ladesäulen von Wettbewerbern abheben möchten, bietet Weiss Technik umfangreiche Testempfehlungen an, inklusive entsprechend ausgelegter Prüfanlagen.


[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1407473/umfrage/bestand-an-ladesaeulen-in deutschland/#:~:text=In%20Deutschland%20gab%20es%20zum,Anfang%202023%20bei%20etwa%2082.900.

 

Abdruck honorarfrei. Bitte geben Sie als Quelle Weiss Technik GmbH an.